Klara Lochner/ Maja Peter – Schülerinnen der Musikschule
Für manche ist die Musikschule wie ein zweites Zuhause – der Unterricht, die Lehrer oder die Gemeinschaft sorgen dafür, dass man sich stets wohl fühlt. Bereits als Kind kann man mit musikalischer Früherziehung beginnen und die Wände der Musikschule von innen kennenlernen. Hat man erstmal das richtige Instrument gefunden, stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung: der erste Auftritt vor großem Publikum, ein erster Wettbewerb, an dem man teilnimmt oder das Musizieren in der Gruppe. Jeder der Musikschüler weiß noch, wie es war, das erste Mal auf der Bühne in der Freikirche zu stehen und aufzutreten. Man ist aufgeregt und hat Angst, ist aber dennoch stets gespannt auf das, was kommt. Sobald man den letzten Laut verklingen lässt, ist die Erleichterung groß – das Lob folgt in Form von Applaus und von stolzen Gesichtern der Eltern, über die man sich umso mehr freut. Betritt man die unglaublich groß erscheinende Bühne als Gruppe, ist die Nervosität doch tatsächlich geringer. Partner beim Musizieren werden oft zu Freunden fürs Leben. Noch aufregender ist es, wenn man an einem Wettbewerb teilnimmt: Die Angst der Jury in die Augen zu blicken scheint doch geringer zu sein, wenn man als Gleichgesinnte gemeinsam auftreten kann. Zahlreiche Proben, Stress und Nervenkitzel sollen sich schließlich auszahlen: Jährlich nimmt eine Hand voll Schüler an dem Wettbewerb „Jugend Musiziert“ teil und freut sich nicht nur über positive Kritik der Jury, sondern auch über gute bis herausragende Erfolge und vielleicht sogar über die Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Die Lehrer sind unglaublich stolz und als Schüler motiviert das einen nur nochmal mehr seine Leidenschaft für ein Instrument auszubauen. In der Musikschullaufbahn wird man früher oder später ebenfalls mit verschiedenen Gruppen des gemeinsamen Musizierens konfrontiert, beispielsweise das Orchester „Viel Harmonie“, das Bläserensemble „Bläserharmonie“ oder die Streichergruppe „Drei-Generationen-Orchester“. Aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass das Orchester zunächst erschreckend wirken kann. Denn zuvor hatte man noch nicht mit derartig vielen Menschen und Instrumenten gleichzeitig musiziert. Dennoch merkt man schnell, dass vor allem im Orchester „Viel Harmonie“ unter der Leitung von Susanne Bleck die Harmonie nicht nur im Namen vorzufinden ist, sondern auch untereinander, ganz zu schweigen von der Musik. Man wächst zusammen und freut sich jedes Mal ein Stück mehr auf die Proben. Denn auch wenn im Orchester Groß und Klein vertreten sind, ist es doch gerade diese Vielfalt und der Zusammenhalt, der das gemeinsame Musizieren und Auftreten letztendlich besonders macht. Die Musikschule bietet einen Raum für Menschen aller Altersgruppen, für Menschen mit oder ohne Behinderung, für Menschen, die etwas lernen wollen und ambitioniert sind, die erfolgreich sein oder auch mal nach langen Schultagen abschalten wollen – eben für alle, die gemeinsam musizieren wollen.